Lesezeit: ca. 3-4 Minuten. So erkenne ich meine bAV auf der Gehaltsabrechnung und was dahintersteckt.
Ich habe jeden Monat auf meiner Gehaltsabrechnung einen Eintrag für meine betriebliche Altersversorgung (bAV) stehen. Anfangs habe ich mich gefragt: Was genau bedeutet das, wie setzen sich die Beträge zusammen und warum steht da manchmal ein höherer Betrag, als ich tatsächlich vom Nettogehalt investiere und für mein Alter zurück lege?
Hier erkläre ich, wie ich das für mich durchschaut habe.
Blickwechsel: Gastbeitrag eines Kunden, betriebliche Altersversorgung in Hannover

Zahltag: bAV auf der Gehaltsabrechnung
📍 1. Wo taucht die bAV auf meiner Abrechnung auf?
Auf meiner Lohnabrechnung finde ich zwei Posten:
• Entgeltumwandlung bAV: das ist der Teil, den ich selbst aus meinem Bruttogehalt spare.
• Arbeitgeberzuschuss bAV: das gibt mein Arbeitgeber dazu. Seit 2019 muss er mindestens 15 % meines eigenen Beitrags drauflegen, wenn er dadurch Sozialabgaben spart.
Beispiel:
Bruttogehalt: 3.000,00 €
Entgeltumwandlung bAV: -100,00 €
AG-Zuschuss bAV: +15,00 €
Steuer- und SV-Bemessung: 2.900,00 €
Auszahlungsbetrag: 1.850,64
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💡 2. Die drei Beträge, die man kennen sollte
1️⃣ Gesamtbruttobeitrag
Das ist das, was tatsächlich in meinen Vertrag fließt. Mein Beitrag plus Arbeitgeberzuschuss.
Beispiel: 100 € von mir + 15 € vom Arbeitgeber = 115 € pro Monat für meine Altersvorsorge.
2️⃣ Mein eigener Bruttobeitrag mit Steuer- und Sozialvorteil
Das Geld wird vom Brutto abgezogen. Dadurch sinkt mein steuer- und sozialversicherungspflichtiges Einkommen und ich spare Abgaben.
3️⃣ Der Betrag, den ich im Nettogehalt wirklich merke
Das ist deutlich weniger, als der Bruttobetrag. Wenn ich 100 € vom Brutto in die bAV stecke, merke ich netto oft nur 50–60 € weniger.
Beispielrechnung erfolgt auf 100, da einfache Rechengröße. Gesamtbruttobeitrag in 2025 sind 322 € und 644 €
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❓ 3. Die häufigste Verwirrung auf der Abrechnung
Ehrlich gesagt: Am Anfang habe ich mich gewundert.
Auf der Abrechnung steht beim bAV-Beitrag immer der volle Bruttobetrag, der in meinen Vertrag geht. Das sieht erstmal so aus, als würde mir genau dieser Betrag netto fehlen. Das stimmt aber nicht.
In Wirklichkeit zahle ich netto viel weniger, aber weil mein Arbeitgeber den Gesamtbetrag (mein Anteil + Zuschuss + Vorteil aus weniger Steuern/SV) an den Anbieter überweist, sieht der Posten auf der Abrechnung größer aus, als mein echter Nettoverzicht.
Mein Learning:
Ich muss die drei Zahlen auseinanderhalten:
1️⃣ Bruttobeitrag (geht komplett an die Versicherung)
2️⃣ Mein Nettoverzicht (das, was ich wirklich „aus der Tasche“ zahle)
3️⃣ Arbeitgeberzuschuss und Steuer-/SV-Ersparnis (das, was ich geschenkt bekomme)
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📊 4. Was ich 2025 maximal einzahlen kann
Die Grenze für die Förderung hängt an der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) der gesetzlichen Rentenversicherung West.
• 4 % der BBG West → steuer- und sozialabgabenfrei
• 2025: BBG West = 90.600 € pro Jahr
• 4 % = 3.864 € pro Jahr → ca. 322 € pro Monat
• Zusätzlich nochmal 4 % → steuerfrei, aber SV-pflichtig
• nochmal 7.728 € € pro Jahr → ca. 644 € pro Monat
Insgesamt: bis zu ca. 644 € monatlich gefördert in die bAV.
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✅ 5. Meine Erkenntnisse
Für mich ist die bAV ein echter Hebel:
• Der Arbeitgeber legt etwas drauf.
• Ich spare Steuern und Sozialabgaben, auch ohne Steuererklärung
• Mein tatsächlicher Nettoaufwand ist viel geringer, als der Beitrag auf der Abrechnung aussieht.
Ich sehe das nicht als „Abzug“, sondern als cleveren Vermögensaufbau aus Bruttolohn.
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🖥️ 6. Unterschiedliche Software zur Erstellung der Gehaltsabrechnungen
Die Darstellung der betrieblichen Altersversorgung kann sich je nach Programm unterscheiden.
Bekannte Lohnabrechnungsprogramme sind beispielsweise:
• Sage
• Datev
• Stotax
• HeavenHR
• Dataline (LOHN XS–XL)
• eGECKO (CSS AG)
• Diamant Software
• Personio
• Paychex Deutschland
• SD Worx
• Lexware (Lohn+Gehalt)

Warum betriebliche Altersvorsorge?
💎 7. Welchen Nutzen habe ich persönlich als Sparer von der bAV?
Für mich bringt die bAV gleich mehrere Vorteile, die ich so mit keiner privaten Sparform in der gleichen Kombination bekomme:
• 💰 Mehr aus meinem Bruttogehalt machen: Ich baue Vermögen aus Geld auf, das sonst zum Teil in Steuern und Sozialabgaben geflossen wäre.
• 📈 Arbeitgeber beteiligt sich: Der gesetzliche Mindestzuschuss von 15 % ist geschenktes Geld.
• ⚖️ Planbare Altersvorsorge: Monatlich gleichbleibender Beitrag, vertraglich fixiert.
• 📉 Geringere Nettobelastung: Mein tatsächlicher Verzicht ist oft nur die Hälfte des Sparbetrags, der im Vertrag landet.
• 🛡️ Schutz vor Inflation & Sozialhilferelevanz: bAV-Vermögen ist in der Ansparphase vor bestimmten Zugriffen geschützt und kann bei späterer Bedürftigkeitsprüfung Vorteile bringen.
• 🚀 Langfristiger Zinseszinseffekt: Über Jahrzehnte wirken Zuschüsse und Steuerersparnis wie ein Renditeturbo.
• 🌍 Kombination aus Garantie & Renditechancen: Je nach Tarif kann ich auch einen Mix aus Sicherheit und Marktbeteiligung wählen, z. B. durch kostengünstige ETFs im Vertrag, um von langfristigem Wachstum zu profitieren.
Als Unternehmen oder Selbstständige möchten Sie bei Betriebsrente eigenständig für Ihre Mitarbeiter*Innen einführen? Unsere Checkliste steht Ihnen zum Download bereit. -> Hier geht es zum Download Ihrer bAV-Checkliste.
Das sind wir: Als Experten für betriebliche Altersvorsorge unterstützen Norman Schlehr und sein Team Unternehmen des deutschen Mittelstands der Größenordnungen 100 – 750 Mitarbeiter*innen in der Planung und Realisierung eigener Betriebsrenten sowie der Vorsorge im Bereich der Geschäftsführungen. Dadurch erreicht unsere Mandantschaft eine spürbare und meistens kostenneutrale Stärkung ihrer Arbeitgebermarke und eine Steigerung des sozialen Unternehmensimages. Es verlängern sich die Stehzeiten Ihrer Mitarbeiter*innen und Sie erreichen Vorteile in der zukünftigen Personalgewinnung. Direkte und indirekte Kostenvorteile bilden ebenfalls einen sehr positiven Effekt auf Ihr Unternehmen.
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Rechtlicher Hinweis: Unser Team informiert auf besser-bAV.de praxisnah über Änderungen innerhalb der betrieblichen Altersversorgung für Unternehmen und bAV-Verantwortliche. Wir möchten Sie damit in Ihrer Unternehmensführung unterstützen. Bei diesen Publikationen handelt es sich um keine Kaufempfehlung oder Beratung. Eine individuelle und konzeptionelle Beratung Ihres Unternehmens ist durch keine Presseveröffentlichung zu ersetzen.
PS, denken Sie daran: Begeisterte Mitarbeitende verbleiben länger im Unternehmen und empfehlen Sie auf der Suche nach weiteren qualifizierten Mitarbeiter*innen gerne im eigenen Umfeld. Dies spart Ihnen Kosten und verstärkt Ihr positives Unternehmensimage. Etwas besseres kann Ihnen nicht passieren.
Ihr besser Team von besser-bAV aus Hannover

Quellen:
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